Filmstart: 9.6.; Regie: Burr Steers
Darsteller: Sam Riley, Lily James, Bella Heathcote, Douglas Booth
Die Zombies entern Jane Austen und ihren Herz-Schmerz-Klassiker "Stolz und Vorurteil". Sam Riley mimt den adretten Herzbuben Mr. Darcy, der etliche Untote erlegen sowie diverse Vorurteile überwinden muss, um am Ende die ebenso hübsche wie selbstbewusste Elizabeth (gespielt von „Cinderella"-Lady Lily James) zu erobern. Anno 1811 wird London von einer rasant wachsenden Horde der fiesen Kreaturen bedroht. Während der Aristokrat Bennet seine fünf Töchter erfolgreich in der Kunst des gnadenlosen Nahkampfes ausbilden lässt, hat dessen vornehme Gattin ganz andere Sorgen: Sie will den heiratsfähigen Nachwuchs möglichst schnell und gewinnbringend unter die Haube bringen. Ihr neuer Nachbar Mr. Bingley (Douglas Booth) wäre dazu ein perfekter Kandidat: Der vermögende Schnösel zeigt sich höchst begeistert von solch überaus attraktiven Aussichten, sein Kumpel Darcy verhält sich derweil auffallend zickig. Als Roman geriet dieses Mischmasch-Werk vor sechs Jahren zum ziemlichen Verkaufserfolg. Von Regisseur Burr Steer wäre nach dessen überaus cleverer Komödie „Igby" bei dieser Verfilmung eigentlich einiges an Einfällen zu erwarten gewesen. Doch so opulent die vornehmen Schauplätze ausfallen und gut aufgelegt die Darsteller daherkommen, die dramaturgische Rechnung will einfach nicht aufgehen. Die Mischung des Hybriden missglückt: Für Horror-Fans fällt die Geisterbahn viel zu flau und die Martial-Arts-Action zu harmlos aus. Umgekehrt gerät die Lovestory für Romantik-Liebhaber zu blutig. In ihrer britischen Heimat haben diese missratenen Zombies (die sogar sprechen können!) nicht lange in den Kinos überlebt - das wird ihnen wohl hierzulande kaum besser ergehen. Daran dürfte auch der einmal mehr überzeugend auftrumpfende Sam Riley nur wenig ändern.
Dieter Oßwald
Stand: 10.05.2016
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