Filmstart: 21.4.; Regie: Thomas Vinterberg
Darsteller: Ulrich Thomsen, Trine Dyrholm, Helene Neumann
Kopenhagen Mitte der 70er-Jahre. Der Architekturdozent Erik (Ulrich Thomsen) stand zwar mit seinem Vater immer auf Kriegsfuß, hat aber dennoch dessen riesiges Haus am Stadtrand geerbt. Da kommt seiner Frau Anna (Trine Dyrholm) die Idee: Lass uns eine Wohngemeinschaft gründen! Denn nur dann ist der Alltag in der Villa auch zu finanzieren. Die pubertierende Tochter Freja (Martha Sofie Wallstrøm Hansen) ist auch dafür, und schon bald finden sich einige Freunde von früher, die bereit sind, sich auf das WG-Experiment einzulassen.
So weit, so gut. Doch Regisseur Thomas Vinterberg interessiert sich fortan weniger für das Leben der Menschen im Haus, in dem über alles diskutiert und abgestimmt wird, sondern konzentriert sich auf das Ehepaar Anna und Erik. Letzterer fängt eine Affäre mit der hübschen, deutlich jüngeren Studentin Emma (Helene Neumann) an. Und – wir sind schließlich in den 70ern – er erzählt seiner Frau von seiner Liebsten. Und was macht Anna? Sie schlägt vor, dass Emma mit in die Kommune einzieht – wir sind schließlich in den 70ern.
Keine 30 Jahre alt war Thomas Vinterberg, als er 1998 mit „Das Fest" und der Doktrin Dogma 95 die Kinowelt erschütterte. Dogma 95 ist längst Geschichte, doch auch in seinem neuen Film versammelt der dänische Autor und Filmemacher wieder viele Personen unter einem Dach. Der eindringlich inszenierte Film mutiert bald vom tragikomischen Kommunen-Szenario hin zum intensiven Ehedrama. Übrigens: In den 80ern hätte Anna ihrem Mann einfach die Leviten gelesen. Da hatte man nämlich kapiert, dass Freiheit nicht alles einschließen kann. Trine Dyrholm bekam für ihre Darstellung der Anna einen Silbernen Bären bei der Berlinale.
Martin Schwarz
Stand: 13.04.2016
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