(M. Schwarz)
Filmstart: 7.4.
Regie: Peter Sollett;
Darsteller: Julianne Moore, Ellen Page, Michael Shannon, Steve Carell u.a.
Ausgangspunkt für diesen Spielfilm war der gleichnamige kurze Dokumentarfilm, der 2008 einen Oscar gewann. Darin wird der verzweifelte Kampf der schwer krebskranken Polizistin Laurel Hester geschildert, ihre Pensionsansprüche ihrer Lebensgefährtin Stacie Andree zukommen zu lassen. Regisseur Peter Sollett hat diese Geschichte nun in einen Spielfilm verwandelt, und der bietet neben dem höchst kinotauglichen Plot vor allem zwei Trümpfe: Julianne Moore und Ellen Page.Die beiden Schauspielerinnen gehen förmlich auf in ihren Rollen. Hier die toughe Polizeikommissarin Laurel (Moore), die ihren Job lebt und nach einigen Enttäuschungen vorsichtig geworden ist, wenn es um Partnerschaften geht. Dort die deutlich jüngere, hemdsärmelige KFZ-Mechanikerin Stacie (Page), die sich in einer Männerwelt durchgesetzt hat und sich Hals über Kopf in Laurel verliebt. Die beiden ziehen zusammen und gehen eine eingetragene Lebenspartnerschaft ein. Doch dann der Schock: Laurel hat Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium, ihr bleibt nicht mehr viel Zeit. Doch die örtlichen Behörden wehren sich standhaft, Stacie Laurels Pensionsansprüche zuzugestehen. Unterstützung erhält das Paar von dem schrillen Queer-Aktivisten Steve Goldstein (Steve Carell) und von Laurels Polizeikollege Dane Wells (Michael Shannon). Doch das lokale Patriarchat bleibt stur. Drehbuchautor Ron Nyswander, der bei seinem Skript zu „Philadelphia" schon einmal gleichgeschlechtliche Rechte thematisierte, holt aus dem Stoff jede Menge Emotionalität heraus. Und so bangt man mit dem tollen Paar – und vergießt gegen Ende mehr als nur eine Träne. Ambitioniertes Kino, das zugleich bestens unterhält.
Martin Schwarz
Stand: 31.03.2016
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