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Justice

Justice Hyperdrama

Immer eindeutig French-Housig schimmert es beim vierten Album des Elektroduos Justice „Hyperdrama" (Ed Banger Records/Because/Virgin) durch, und Gaspard Augé und Xavier de Rosnay wissen, welche Knöpfchen sie drücken müssen, um den Spannungsbogen stramm zu halten - und bleiben stilistisch breit und abwechslungsreich, immer mit den typischen Bässen mit dem nötigen Doppel-Wumms. Mit Tame Impalas Kevin Parker zartsäuselndem Falsett führt der Opener „Neverender" etwas in die Irre, als ob Justice ihren Wucht-Bombast gezähmt hätten, damit räumen sie dann sofort im großkotzigen fetten-unheilschwangeren „Generator" und dem folgenden massiv-treibenden „Afterimage" auf. In einem abgelegenen Pariser Haus, sowohl als Studio als auch als Rückzugsort der Freunde, arbeiteten sie monatelang an den 13 neuen Songs. „Wir wollen mit unserer Musik immer dorthin gehen, wo wir noch nie zuvor gewesen sind", erklärt Gaspard. So haben sie die Klänge ihrer alten Maschinen mit den Möglichkeiten der Digitaltechnik verbunden, kloppen Disco, Soul, Funk, Neo-R'n'B mit Gabber und Hardcore Techno zusammen, loten Genregrenzen neu aus. „Wir lieben es, diese Genres in unsere Sets einzubauen, sie sind so rein und kantig", betonen Xavier und Gaspard hinsichtlich ihres Mashup-Konzepts. So wechseln die Atmosphären abrupt zwischen den Tracks zwischen Licht und Schatten, sie durchwaten die ganze Bandbreite von Emotionen – von Freude über Wut bis zu Traurigkeit. „Es ist, als hätten wir diesen kleinen Knopf auf unserer Konsole, um von einer Klanglandschaft zur nächsten zu wechseln. Es ist immer noch die gleiche Musik, aber in einem anderen Licht", sagt Gaspard. Zum ersten Mal, haben sie sich für Kollaborationen geöffnet, so wirken Tame Impalas Kevin Parker, Miguel, Connan Mockasin, Thundercat, The Flints, Rimon mit. „Diese Künstler spiegeln das wider, was wir an der heutigen Musik lieben. Sie sind unabhängige Künstler, die ihre eigene Musik schreiben, komponieren und oft auch produzieren. Die meisten von ihnen haben wir schon immer im Hinterkopf gehabt", betont Xavier. Womit sich eine erfrischende kreative Erweiterung des üblichen Justice-Soundkosmos eröffnet.

Jürgen Parr

Stand: 01.05.2024

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