Der grundmelancholisch-psychedelische Indie-Kammer-Folk-Pop mit Streicher- und Bläserarrangements der englischen Band The Clientele ist auf „I Am Not There Anymore" (Merge/Cargo) eher noch nachdenklich-herbstlicher geraten als zuletzt. Über drei Jahre hat sich das Entstehen hingezogen, teils wegen Covid, auch, weil sie Raum für Experimente haben wollten. „Wir haben uns schon immer für andere Musik als Gitarrenmusik interessiert", erklärt Sänger, Texter und Gitarrist Alasdair MacLean. So hat er zusammen mit Bassist James Hornsey und Schlagzeuger Mark Keen Elemente des Post-Bop-Jazz, zeitgenössischer Klassik und elektronischer Musik einbezogen, aber nicht in soundverändernder Dosis: „Nichts von alledem war in der Lage, seinen Weg in unseren Sound zu finden, außer auf die beiläufigste Art und Weise, in der schwächsten Ausprägung", betont MacLean, und grundsätzlich über die Clientele-Musik: „Es ist das Gefühl, nicht da zu sein. Was wirklich in allen Clientele-Platten steckt, ist das Gefühl, nicht in dem Moment zu sein, in dem man sich befindet, das Gefühl, nicht real zu sein". Viele der Songs wurden von MacLeans Erinnerungen an den Frühsommer 1997 inspiriert, als seine Mutter starb. „Es geht um die Erinnerung an die Kindheit und gleichzeitig um die Unmöglichkeit, sich wirklich an die Kindheit zu erinnern... oder überhaupt zu wissen, wer oder was man ist", findet MacLean.
Jürgen Parr
Stand: 27.08.2023
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