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Yo La Tengo

Yo la Tengo

Die Veteranen des US-Postrock können es auch 34 Jahren nach der Bandgründung nicht lassen und befinden: „There's A Riot Going On", ein Albumtitel den schon Sly & the Family Stone 1971 gewählt hatten, als die USA innenpolitisch extrem zerrissen waren, was aktuell in der Trump-Ära nicht anders ist.

Aber anstatt das Auseinanderdriften der Gesellschaft und die allgemeine Aggressivität und Hemmungslosigkeit musikalisch anzufachen, begegnen Yo La Tengo dem Wahnsinn mit einem warmen, emotionalen und gemächlich-entspannt, trippig-dahinfließenden Indie-Alternativ-Album, das an die Vernunft und Menschlichkeit appelliert, und ohne die bekannten dis- und eruptiven PostRock-Ausbrüche auskommt und natürlich kein Protest-Aggro-Album ist. Georgia Hubley, Ira Kaplan und James McNew haben alle Songs in ihrem Proberaum selbst eingespielt und aufgenommen, weder geprobt noch gejammt, ganz ohne Produzenten oder Techniker. Nur John McEntire hat abschließend den Mix vorgenommen. So ist ein fast schon dream-poppiger Schluffi-Sound am Stück mit skurrilen Stileskapaden (durchgeknallter Bossa Nova in "Esportes Casual" oder das lambchopiesque „Forever") entstanden, die volle anmelancholisierte musikalische Deeskalation.

Jürgen Parr

 

Stand: 10.04.2018

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