Das Detroiter Post-Punk Quartett Protomartyr hat auch auf seinem vierten Studioalbum „Relatives in Descent" nicht der unheilschwangeren, grimmigen Düsternis zwischen Proto-Punk und Post-Punk abgeschworen, eigentlich ein anachronistischer Aufguss aus Gloom & Doom-Zeiten. Zwölf Varianten des Themas Wahrheit in Zeiten der Desinformation und verkürzten Nachrichten beleuchtet Sänger und Chefphilosoph Joe Casey. "I used to think that truth was something that existed, that there were certain shared truths, like beauty", erklärt er. "Now that's being eroded. People have never been more skeptical, and there's no shared reality. Maybe there never was". Seine kryptischen Gedankengänge und Nihilisten-Notizen passen deckelgenau auf den leicht angerosteten Dunkelpunk-Sound, total aus dem gestern und doch völlig heute.
Jürgen Parr
Stand: 13.11.2017
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!