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Club News 09-17

Daphni aka Dan Snaith

Der Sommer ist vorbei und damit auch die Festival-Saison. Hätte ja nicht gedacht, dass ich nochmal so auf Massenansammlungen einsteige, aber die beiden Stadt-Festivals „Primavera Sound" in Barcelona und das „Flow" in Helsinki haben es mir dann doch sehr angetan, die kann ich uneingeschränkt empfehlen. Nun aber im gemütlichen Zuhause bei trüb-feuchtem Wetter die neue Mount Kimbie hören, einstige Post-Dubstep Heroen aus LDN. „Love What Survives" [warp] ist ihr drittes Album und irgendwie sind's fast alte Kumpels, die sich immer wieder neu erfinden, aber auch altbewährtes mit einbeziehen. So ist ihr Buddy James Blake, der ganz am Anfang die Band ergänzte, auf zwei Songs vertreten, da dieser und Dominic Maker, einer der Beiden Mount Kimbies, gemeinsam in Los Angeles leb(t)en und produzierten. Das Album ist in London und Los Angeles entstanden. Auch Archy Marshall aka King Krule ist mit dabei und Mica „Micachu" Levi. Gerade fällt mir eine neue Stimme auf, Andrea Balency, eine Sängerin und Produzentin ursprünglich aus Paris, jetzt London, die zur Mount Kimbie Live-Band zählt. Und auch Mount Kimbie selbst begeben sich wieder ans Mikro, was ihnen sehr gut steht. Organischer klingt´s, zuweilen sogar krautig, songorientierter, abwechslungsreich, heller und eigen, neu, wie man es von Mount Kimbie kennt. Am 16.11. spielen sie live in der Münchener Muffathalle.

+++ Auch alte Bekannte sind die Gebrüder Teichmann, die einst in Regensburg mit ihrem Festplatten-Label den Techno salonfähig machten. Ich hab kürzlich mal wieder Markus Guentners „Äpfel und Birnen" (2001) gespielt – immer noch/wieder gut! Seit langem leben sie in Berlin und sind auf der ganzen Welt unterwegs mit dem Ergebnis neuer gemeinschaftlicher Projekte. 2015 gründeten sie das Label Noland, bei dem es um elektronische, urbane Weltmusik geht. „Lost On Earth" ist ihr drittes Studio-Album mit „interkulturellen Kollaborationen und „elektronischer Musik zwischen 90 und 130bpm", so im Info nachzulesen. Zu den Gästen zählen u.a. Sasha Perera, Abe Duque, Max Turner, aber auch viele hierzulande (noch) unbekannte Namen, aufgenommen wurde in Zimbabwe, Mexiko, Nigeria, Kenya und Berlin. Musikalisch finden sich Einflüsse aus HipHop, Grime, Techno mit Stilen aus Afrika, Asien und wo auch immer her ausgelotet. Ergebnis ist ein sehr frisches „Club-Album" mit 10 Tracks, bei denen sich auf dem letzten auch der Vater der beiden, Multiinstrumentalist Uli Teichmann, mit einfindet. Man hört dem Album ihre Prägung durch die frühe DIY Kultur und Suche nach Diversität an.

+++ Kutmah, einer der spannendsten DJs zwischen London und Los Angeles aus dem Low End Theory-Umfeld, hat endlich sein Debüt-Album „Trobbb!", das für "The Revenge Of Black Belly Button!" [big dada] steht, veröffentlicht. 31 Tracks, die sich wie ein Mix anfühlen, zur Hälfte unter der 2-Minuten Marke liegen, oft instrumental, dann wieder mit Gästen wie Gonjasufi, Jonwayne, Jeremiah Jae, u.a. definieren HipHop und die Beat-Kultur nicht ganz neu, aber fast. Psychedelisch, verspulte Elemente, noisige Eskapaden, spooky Vocal-Samples, Toll!

+++ Ein echter Mix kommt von Daphni aka Dan Snaith, besser bekannt als Caribou: „Fabriclive 93" [fabric], in dem er nur eigene unveröffentlichte Produktionen und Edits, insgesamt 27 Tracks über knapp 1:14h präsentiert. Auch schon wieder 5 Jahre ist es her, als sein Longplayer „Jiaolong" erschien. Funktional und doch irgendwie mit großem Wiedererkennungswert durch die typischen Sounds und Samples, sehr treibend und dynamisch, subtil, melodiös und elegant. Technopop vom Feinsten.

+++ Unglaublich, bereits im Sommer 1999 erschien die erste Total-Compilation des Kölner Kompakt-Labels. Mit „Total 17" bekommen wir einen 21 Tracks, darunter 8 brandneue Produktionen, umfassenden Sampler mit Minimal-Techno der unterschiedlichsten Spielarten und vertrauten Namen wie Superpitcher, hier mit den wunderbaren Fantastic Twins, die gleich ihre „The New You EP" nachreichen, Jürgen Paape, Thomas/Mayer, Voigt & Voigt, T.Raumschmiere, aber auch Newcomern wie dem Nu U Orchestra und ihrem tollen Track „Ambrosia", Datapop von Max Scholpp, oder Chris Klopfer´s Folk-House-Tune. So darf der Sommer dann mal ausklingen!

+++ Ooops, von den beiden Red Axes-Jungs aus Tel Aviv kam auch noch ein wundervolles Psychedelic-Techno Album mit 70er Jahre Einflüssen: „The Beach Goths" [garzen]

stefan wagner

Stand: 13.09.2017

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