Everything Everything, die Manchester-Band um Sänger Jonathan Higgs, packt normalerweise manches aktuelle, politische Thema an und steckt es in ultratanzbaren IndiePop. Dieses Mal transformieren sie die Inhalte vom banalen Alltag in das große Ganze. Ihre stilistischen Einflüsse reichen dabei von den Beatles über Nirvana und Destiny's Child bis hin zum Minimal-Music-Komponisten Steve Reich, Foals und Alt-J sind aber auch nicht weit weg. Das neue, vierte Album „A Fever Dream" ist dabei hyperaktiver, flirrend-hibbeliger Synthipop mit tanzbarster Dezentfunk-Note, metronomisierter HipsterPop mit dem Händchen für Hooks und Bretter-Melodien, Higgs falsettiert sich souverän durchs Repertoire und nervt nicht mal auf Dauer. Schon der volldynamische Einstieg „Night Of The Long Knives" mit seinem funkigen Nervösbeatantritt legt fett vor, gefolgt vom wave-funkigen „Can't do" oder dem lässig afrojujubeatigen „Desire", natürlich auch dem spannungsgeladenen „Good Shot Good Soldier" und dem überdrehten-sich überschlagend-stolpernden „Ivory Tower". Dazwischen nachdenklich melancholisch-balladesque Verschnaufpausen wie „Big Game" oder das midtempo-bis-explosiv-eruptive „Put Me Together" und der sich cool-vertrackt aufbauende piano-synthi-getriebene hymnische Titeltrack „A Fever Dream" runden den EE-Fiebertraum ab.
Jürgen Parr
Stand: 13.09.2017
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!