Chillwave-Spezialist Ernest Greene aka Washed Out vervitamixt auf „Mister Mellow", anders als früher nicht nur Synthesizer, sondern allerhand Samples, Loops, Weirdo-Sounds und arbeitet sich an experimentellen Collage-Techniken à la musique concrète sowie an der Herangehensweise von Plunderphonics-Vertretern wie z.B. The Residents ab und wollte wieder etwas mehr Raum für Chaos zulassen. Gemeinsam mit 11 (Video)-Künstlern wollte er zudem die visuellen Aspekte seiner Musik in den Vordergrund stellen und legte „Mister Melow" daher als Visual-Album an, wobei alle Visuals etwas Handgemachtes, Menschliches an sich haben, auch als Pendant zu den neuen Kompositionen. Die überbordende positive Sprudeligkeit der früher chillwavigen Melancho-Popstücke ist einer eher nachdenklich ernsteren Seite mit fast schon Midlife-Crisis-Burn-Out-haften Zügen gewichen („Burn Out Blues", „Floating By", „I've Been Daydreaming My Entire Life", „Get Lost" „Million Miles Away"), die umspült wird von nostalgischen Archiv-Kabinettstückchen aus FreeJazz, Easy Listening, 70s Disco, Downbeat, HipHop, Psychedelia in einem halligen-schwebend-nebeligen Tagtraum Watteysnthipop-Schnipselsound.
Jürgen Parr
Stand: 12.07.2017
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!