War das Debüt „Von hier aus weiter" von Jazz-Pianist Andy Houscheid noch eher dezent-chansonesquer deutscher Singer-/Songwriter-Pop-Rock mit Jazzbezügen, hatte sich das zweite Album „Scheinen" zu kraftvollem Deutschrock hin entwickelt, immer mit der typischen Houscheid'schen Melancholie und Empathie. Seine neue Single „Ansehen" als Vorbote des nächsten, dritten Albums, ist bei Konstantin Weckers Label Sturm und Klang erschienen. Eine filigrane, sehr persönliche Ballade, die gerade in ihrer Reduziertheit nur mit Piano, Synthesizer-Flächen, Loops und weiteren elektronischen Klangelementen hymnisch-gravitätisch daherkommt, einfühlsam und entspannt zugleich. „Ansehen" nimmt Bezug auf persönliche Erinnerungen, ist ein Bekenntnis gegen Rassismus und plädiert ohne falschen Kitsch und aufgesetztes Betroffenheitspathos für eine offene Welt mit verschiedenen Farben, Kulturen und Religionen. Stilistisch bringt Andy Jazzvirtuosität, Singer-Songwriter-Finesse und ambienten, melodischen Pop zusammen. Sein Sound entwickelt sich beständig zu einem einnehmenden Empathiepop mit inhaltlichem Tiefgang weiter.
Jürgen Parr
Stand: 11.04.2017
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!