Hundreds

Auch auf ihrem dritten Album „Wilderness" ist das Hamburger Geschwisterpaar Eva und Philipp Milner ganz im dunklen-düster-nordischen björkesquen Elektropop, wenngleich sie mutiger und experimentierfreudiger geworden sind. Auch hier spielt der Wald als Rückzugsort und unheimliche Fantasiewelt eine entscheidende Rolle, handelt es doch vom Einbruch des Menschen in die unberührte Natur. Sie experimentieren mit sperrigen Beats und ungewöhnlichen Arrangements, was die Selbstzerstörung des Menschen auch akustisch reflektieren soll. „Schon als Kind war ich von apokalytischen Szenarien fasziniert und habe Bücher wie „Die Wolke" und „Die letzten Kinder von Schewenborn" verschlungen", sagt Milner. Bei aller Dramatik spielt sich dennoch eine zarte Popnote ein, die eine süßsaure Leichtigkeit in die Strenge und Ernsthaftigkeit bringt.

Jürgen Parr