Uli Tsitsos

Das Nürnberger Singer/Songwriter-Multiinstrumentalisten-Allroundtalent Uli Tsitsos (Bandgründer von The Elephant Circus, solo als Apocalyptic Troubadour und unter eigenem Namen unterwegs) strotzt vor Kreativenergie und veröffentlicht mit „Vampire Empire" und „Live at Sofar Sounds" gleich zwei neue Alben. Die 13 neuen Songs auf „Vampire Empire" verbinden wie schon sein Troubadour-Solo verdichtete Americana, urbanen NeoFolk, melodiösen IndiePop, Dezent-Electronica, Großstadtblues und Sehnsucht. Wie gewohnt stimmungsmäßig eher in Melancholie und Moll, sparsam aber nichtsdestotrotz effektvoll instrumentiert und arrangiert, näselt sich Uli unverändert charmant-dylanesque durch seine neuen Stücke, die von nachdenklicher Ballade über Mid- bis Uptempo die unterschiedlichsten Stimmungen und Wendungen aufgreifen und vertonen. Besonders eindringlich trifft er mit Pop-Leichtigkeit in „Coming Home" den ganz privaten Sehnsuchtspunkt, Uli der unverbesserliche unruhige Stadt-Romantiker, den er auch auf „Let There Be Love", dem entspannten, popigen Ohrenschmeichler „Someone" oder dem Beirut-artigen „I Fade" gibt - hier hat's heart and hope. Und der harmonieverliebt-hymnische, dezent elektrofizierte Indie-Folk „Freeway Burnt-Out" unterstreicht einmal mehr seine stilistische Kreativität zwischen den Genres und ist ein weiterer Song mit Indie-Hitpotenzial. Auf dem Minialbum „Live at Sofar Sounds" gibt es einen ungekürzten 20 minütigem Livemitschnitt der gleichnamigen internationalen Wohnzimmer-Konzertreihe, der ganz auf karge, roots-folkige Versionen seiner Songs nur mit Stimme und einer klassischen Nylonsaitengitarre setzt, ungeschminkt und ungekünstelt - einfach Uli pur.

Jürgen Parr