Mehr oder weniger gelangweilte und aus-drucksarme Guest Vocalists gibt's ja schon genug, dachte sich auch der New Yorker Produ-zent James Hinton, der als The Range unbekannten Youtube-Juwelen auf seinem zweiten Album „Potential" die perfekte Bühne bietet. In den entlegensten Ecken des Mediums Y-outube hat er wahres Potenzial aufgespürt. Aus 90er Jungle, frühem 00er Grime und Mit-00er-Electronica-Einflüssen hat Hinton einen NuSoul-Indie-Electronica-Breakbeat-Downtempo-Sound gewoben, dem die mit Herzblut agierenden Gesangs-Nobodies au-thentische Wahrhaftigkeit und empathische Lebendigkeit einhauchen. In deren Gesangsausflügen und Spoken-Word-Passagen sieht Hinton „wirklich brilliante Momente" und macht die sich eher übersichtlicher Verbreitung erfreuenden Gesänge als Samples zum Bestandteil breiter Populärkultur. Dergestalt kann auch der Unbekannte ein großer Crooner sein – alles eine Frage des Kontext im richtigen Moment am rechten Ort.
Jürgen Parr
Stand: 12.04.2016
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!