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Club News (Feb/März)

Achterbahn d Amour

Achterbahn D´Amour sind Iron Curtis und Edit Piafra, langjährige Freunde und Weggefährten der Gestaltung hiesiger Clublandschaft. Auch wenn beide mittlerweile in Berlin leben, bleiben sie uns mit ihrer Partyreihe „Pumping Velvet" treu erhalten. Nun erscheint auf dem in Los Angeles ansässigen Acid Test Label nach vier EPs ihr Debüt-Longplayer „Odd Movements", auf dem das Genre neben House und Disco aufs Feinste hin austariert wird. Eine Hommage an Rolands 303 und 606, womit sie Stimmungen evozieren, die auf der einen Seite zwar retro sind, andererseits aber sich auch bei vielen zu wahren Glückszuständen hochschaukeln. Ein ganz wunderbares, ehrliches Tanz-Album von zwei sympathischen, musikbegeisterten Menschen.

Auch zwei Freunde aus alten Tagen sind Bus, Daniel Meteo und Tom Thiel, ebenfalls Berlin, die nach langer Abstinenz ihr drittes Album „Eagles" [shitkatapult] fertiggestellt haben. Noch immer loten sie das Genre Dub aus, mit Ausflügen zu HipHop und Electronica, entspannt, unbeschwert, elektronisch, rein intrumental und dennoch so bunt wie das Cover impliziert. Acht Jahre nach dem letzten Album und zum Teil Stücke, welche schon lange existieren, begegnet es uns doch zeitlos.

Zeitlosigkeit und Dub beinhaltet auch Deadbeat and Paul St. Hilaire's „The Infinity Dub Sessions" [blkrtz]. Erinnert mich an Chain Reaction-Releases, auf denen ja zweiterer bereits oft, damals noch als Tikiman mit seiner Stimme involviert war. Ersterer, Kanadier Scott Monteith mit Wohnsitz Berlin, führt das Erbe von Ernestus und von Oswald mit großer Stilsicherheit weiter. Brillante Produktion!

Völlig unbekannt waren mir bislang Sabota, ein Duo aus Kanada, die ihr gleichnamiges Debüt auf dem in New York und Vancouver ansässigen Hybridity Music Imprint veröffentlichen. DataPop im Stile der Junior Boys, einige Gastsänger mit toll introvertierten Stimmen, housige, meist gerade, oft verspielte, klickrige Beats, mehr braucht es oft nicht, um etwas Neues, Eigenes zu schaffen. Der Name „Sabota" kommt übrigens von der berüchtigten Gegend in Nelson, BC, einer Kleinstadt in British Columbia, wo sich Teenager spät Nachts versammeln, um Gras zu rauchen und den Sonnenaufgang zu erleben. Beide Musiker haben Wurzeln in dieser Gegend und wollten mitunter diese Zeit abbilden.

Letztes Jahr im April hab ich ihn als Support von oOoOO in London gesehen und war beeindruckt. Mittlerweile wurde Patten von dem innovativen Warp-Label gesigned und nun erscheint sein Album „Estoile Naiant", ein Anagram zum Titel seiner vorherigen EP. Avantgardistischer, py-chedelic Techno, der nicht immer gerade ist und viele Flächen übereinanderschichtet mit Einflüssen von Martin Hannet, einem britischen Musikproduzenten der New-Wave Aera (Joy Division), Jorge Luis Borges, frühen FWD-Partys zu Steve Reich. Und von ganz hinten scheint dann auch oft ein gewisser Pop-Moment hindurch.

Jack Dunning ist einer der Pioniere des Dubstep und Labelbetreiber eines der innovativsten Post-Labels des Genres. Zunehmend beeinflusst von Techno wurden seine letzten Produktionen stringenter. Nun erscheint sein Debüt: Untold „Black Light Spiral" [hemlock]. Sirenen, Subbass-Wummern evozieren eine apokalyptische, klaustrophobische Grund-stimmung, seine Intention: „I wanted to create an artifact that felt freshly unearthed.". Keine leichte Kost, aber sehr spannend. Er hat es letzten Sommer innerhalb einer Woche in London aufgenommen.

Stimmungsmässig nicht mal soweit davon entfernt bewegt sich Perc auf „The Power & The Glory" [perc trax]. Bedrohliche Vocal-Samples, Noise-Tiraden, Streicher in Moll und dann, die Erlösung... die Bassdrum! Perc ist der ebenfalls in London lebende Produzent und Labelbetreiber Ali Wells, der sein zweites Album vorlegt und damit die Grenzbereiche des Technos auslotet. Düster und zukunftsweisend.

Zum Ausklang dann noch der neue Longplayer des Wahl-Berliner Dänen Raz Ohara, der mit „Moksha" [album label] ein sehr fragiles und auch experimentelles Electronica-Songwriter-Album abliefert. Toll!

stefan wagner

Stand: 13.02.2014

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