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„Stone Age Junior“ ist das „Kinderspiel des Jahres 2016“

Stone Age Junior

Tja, nicht immer passen die Termine der Jury „Spiel des Jahres" und der Erscheinungstermin des Doppelpunkt zusammen. So wird heuer am 18. Juli der Hauptpreis auf der traditionellen Pressekonferenz in Berlin bekannt gegeben...zu spät für die Juli-Ausgabe. Aber bis nach den Sommerferien lässt sich der Spieltisch auch trefflich mit den drei nominierten Kinderspielen füllen, für Familien vor allem mit den beiden Nicht-Preisträgern.

Doch zuerst Ehre wem Lorbeer gebührt: „Stone Age Junior" von Marco Teubner ist das "Kinderspiel des Jahres 2016". Angesiedelt in der Steinzeit, bewegen sich die Kinder mit ihrer Spielfigur über das Spielbrett. Waldplättchen, die es aufzudecken gilt, zeigen an, wohin gezogen werden muss. Unterwegs sind viele Waren zu sammeln, ein Tauschplatz ermöglicht es, Vorhandenes gegen fehlendes zu tauschen, um schließlich vorweisen zu können, was gebraucht wird. Denn das erklärte Ziel ist der bau von drei Hütten. Wem dies zuerst gelingt ist strahlender Sieger.

„Stone Age Junior" lebt von seiner sehr stimmigen Inszenierung, die befördert ist durch die schöne Graphik und das vorbildliche Material aus Holz und strapazierfähiger dicker Pappe. Allerdings ist das Spiel mehr etwas für die Zielgruppe, da ältere Mitspieler nicht so eingebunden sind wie bei den beiden anderen nominierten Spielen.
Bei ihnen handelt es sich nämlich um kooperative Spiele. „Leo muss zum Friseur" erzählt von dem Löwen Leo und seiner Mähne, die er in Bobos Salon dringend stutzen muss. Der Weg dorthin ist allerdings weit...und gespickt mit Ablenkungen. Nur fünf Tage hat Leo Zeit!

Der Weg von Leo besteht aus Kärtchen, die nach und nach aufgedeckt werden. Je nach gezeigter Farbe läuft die Uhr weiter, oder verweilt zur Freude des Spielerteams. Ist ein -Tag um, wird alles wieder verdeckt, natürlich erst, nachdem sich alle hoffentlich gemerkt haben, welche Farbe wo liegt. Und nun heißt es eigentlich nur noch, bitte eine passende Karte zu einer passenden Wegekarte spielen...Klingt einfach, ist aber gerade für Erwachsenenhirne harter Stoff. In Sachen Merkfähigkeit sind die Kinder weit vorne. Und so entscheiden sie durch ihr Gedächtnis nicht selten die Partie. Gut so. Eltern spielen mit, Kinder setzen die Impulse und die Familie gewinnt. Super Kombination, die alle mit einbezieht.

„Leo muss zum Friseur" von Leo Colovini ist sehr Familientauglich und damit keineswegs auf das angegebene Alter (ab 6) beschränkt, zumal Varianten es erlauben, das Spiel im Bedarfsfall noch leichter oder schwerer zu machen.

Die Familientauglichkeit ist auch dem Dritten im Bunde zu bescheinigen, das Spiel „Mmm!" von Reiner Knizia konnte im vergangenen Jahr in Österreich schon den Titel „Spiel der Spiele" gewinnen. In „Mmm!" ist Charly die Hauptfigur. Der Mäuserich erwartet Verwandtschaft und will nun aus der Speisekammer genügend Leckereien stibitzen, damit auch alle satt werden. Dabei ist nicht die Familie, bei der er wohnt das Problem, sondern die Katze, die den Zugriff verhindern will. Mittels Würfel wird sich in der Speisekammer bedient. Ist das gewürfelte Symbol noch vorhanden? Und kann eine Leckerei aus der Kammer getragen werden? Denn nur dann bleibt die Katze still. Sonst marschiert sie voran, gefährlich in Richtung Speisekammertür....

„Mmm!" ist Würfelei, ist Zocken, und ein lockerer Spielspaß für Jung und Alt. Es ist wie „Leo muss zum Friseur" ein sehr gutes kooperatives Kinderspiel, das eben auch die Familie als Ganzes mit einbezieht, was beim beim mit dem Titel „Kinderspiel des Jahres2016" ausgezeichneten „Stone Age Junior" eben nicht so gegeben ist.
Aber: alle drei Spiele sind wirklich gelungen und die beiden, die nun unterlegen waren, sollten um Himmels Willen deshalb nicht ignoriert werden. Sie liefern geistig fordernden („Leo muss zum Friseur") Spielspass und tolle Bluffmomente („Mmm!") für eine gesellige Spielerunde, die damit optimal beschäftigt ist, bis dann die Hauptpreisträger in Sachen „Spiel des Jahres 2016" und „Kennerspiel des Jahres 2016" gekürt sind. Allen Dreien ein „herzliches Glückwunsch" zum erreichen des Treppchens.

Übrigens: nicht nur auf das Treppchen schauen. Die Empfehlungsliste der Jury hält noch die ein oder andere Spieleentdeckungen parat (www.spiel-des-jahres.de)

Rainer Scheer

Stand: 18.09.2016

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