Karl IV. prägte die böhmische und deutsche Geschichte maßgeblich mit, er machte Prag zu der Goldenen Stadt, wie wir sie heute kennen. Im Mai jährte sich der Geburtstag des großen Kaisers zum 700. Mal. Auch die Reichsstadt Nürnberg als leuchtende Metropole an der Goldenden Straße verdankte ihren immensen Bedeutungszuwachs Kaiser Karl IV. Denn dieser legte in der Goldenen Bulle von 1356 fest, dass jeder neugewählte König seinen ersten Reichstag in Nürnberg abhalten sollte. Bis heute entfaltet die Huldigung des Kaisers durch die Kurfürsten ihre vielbeachtete Präsenz im „Männleinlaufen", wenn sich jeden Tag um Punkt 12 Uhr, die 1509 geschaffene Kunstuhr an der Frauenkirche, in Bewegung setzt. In Erinnerung an den Erlass der Goldenen Bulle Anfang des 16. Jahrhunderts gefertigt, stellt das „Männleinlaufen" die Huldigung Kaiser Karls IV. durch die sieben geistlichen und weltlichen Kurfürsten dar.
Karl IV. ließ den Hauptmarkt neu anlegen und stiftete die Frauenkirche, außerdem geht die Anlage des Schönen Brunnens auf ihn zurück. Eine Schattenseite seiner großen Visionen, ist allerdings der Abbruch des Judenviertels in Nürnberg. Die Aufbewahrung der Reichskleinodien in Nürnberg indes geht auf die Initiative von Karls Sohn Sigismund zurück - ein weiterer Prestigegewinn für Nürnberg.
Das Projektbüro im Kulturreferat der Stadt Nürnberg nimmt das 700. Jubiläum des Kaisers zum Anlass, mit neuen kreativen Spielformen im öffentlichen Raum das Thema zeitgemäß im öffentlichen Raum darzustellen. So wird vor dem Rathaus, Rathausplatz 2, Karls Leben als mechanisches Theater dargestellt. Vom 13. Sept. bis 4. Nov. steht die Schaubude vor dem Rathaus und kann täglich von 10 bis 22 Uhr bestaunt werden: Auf Knopfdruck startet ein 9-minütiges Drama, das Karls Leben in kurzen, comicartigen Sequenzen zeigt. Das Team um Regisseur Frieder Zimmermann inszeniert bereits zum dritten Mal (nach „Dürer" im Jahre 2012 und „Wagner" 2013) ein Mini-Drama für das mechanische Theater: eine Schaubude mit Anspruch und der Lust auf Zuspitzung.
Das Männleinlaufen wird in der Ehrenhalle des Rathauses Wolffscher Bau thematisiert: Georg Dinkels Installation "iMännleinlaufen" spielt mit dem traditionellen Männleinlaufen und den Insignien der Macht unserer Zeit: den Smartphones. Die Installation kann man vom 16. Sept. bis 3. Nov. täglich von 10 bis 18 Uhr betrachten.
Ein weiteres Projekt zum Thema "Männleinlaufen" findet vor der Frauenkirche auf dem Hauptmarkt statt: Vom 9- Okt-. bis 3. Nov. wird hier die interaktive Installation "Be Karl" aufgebaut, die das Männleinlaufen in die heutige Zeit überträgt, denn durch einen projektbegleitenden Wettbewerb sollen BesucherInnen animiert werden, Kaiser und Kurfürst zu spielen und sich dabei abzulichten. Wie fühlt sich das Spiel mit der Macht an, das im Männleinlaufen versinnbildlicht wird?
Nürnberg erwartet einen spannenden Herbst, in dem Bürger und Besucher dazu eingeladen sind, sich mit dem Spiel um die Macht, mit der Geschichte Nürnbergs und eines der wichtigsten Herrscher Mitteleuropas zu befassen.
Stand: 08.09.2016
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